„Jahresreise nach Metz und Nancy“
„Leben wie Gott in Frankreich“ – Auch in diesem Jahr können sich die Mitglieder des Fördervereins wieder auf eine interessante Jahresreise freuen, die vom 13. bis zum 15. Oktober in das ehemalige Herzogtum Lothringen führen wird. Im Mittelpunkt stehen dabei Nancy, die einstige Hauptstadt des Herzogtums sowie die Königs- und Kaiserstadt Metz. Nancy besticht sowohl durch sein wunderschönes architektonisches Ensemble aus dem 18. Jahrhundert als auch durch die bemerkenswerten Bauten der Jugendstil-Bewegung École de Nancy, die es zu entdecken gilt. Auch in Metz lässt sich ein reiches kulturelles Erbe bestaunen, wie zum Beispiel die berühmte gotische Kathedrale Saint-Etienne, aber auch das vollständig erhaltene Kaiserviertel aus dem 19. Jahrhundert.
„Jahresreise in den Rheingau“
Kulturelle Schätze entlang des Rheins. Vom Kloster bis zur Burgromantik führte die Reise über Limburg ins Rheingau – mit einem Besuch des Klosters Eberbach.
„Mitgliederausflug nach Gescher“
Tagesausflug in die über 300 Jahre alte Glocken- und Kunstgussmanufaktur Petit & Gebr. Edelbrock im westfälischen Gescher. In der 12. Generation werden hier nicht nur Kirchenglocken, sondern auch Statuen, Plastiken und Reliefs in aufwendigen Verfahren hergestellt. Dabei hat der Besucher die Möglichkeit, direkt in den Produktionsräumen den Glockenformern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.
„Aachen, Maastricht und Umgebung“
Die traditionelle Jahresreise 2015 führte die Mitglieder des Fördervereins Kaiserpfalz Kaiserswerth e.V. vom 23.-25. Oktober nach Aachen, Maastricht sowie in die Abtei Rolduc. Am Freitag wurde zunächst im Rahmen eines geführten Rundgangs der historische Stadtkern erkundet, unter anderem das Rathaus, das auf den Fundamenten der von Karl dem Großen errichteten Kaiserpfalz steht. Anschließend besuchte die Gruppe im Rahmen einer äußerst interessanten Führung die Domschatzkammer und das Aachener Münster: 30 Könige, unter anderem auch Friedrich I. Barbarossa, wurden hier zum König gekrönt. Da just an diesem Abend im Rahmen der „Nacht der offenen Kirchen“ alle Gotteshäuser der Stadt geöffnet waren , machten sich einige Teilnehmer nach dem Abendessen noch einmal auf den Weg in den Dom, um dort einen wunderbaren Harfenkonzert zu lauschen.
Der Samstag begann mit einer Führung durch das Centre Charlemagne, das Neue Stadtmuseum Aachens. Eine spannende, multimedial inszenierte Ausstellung informiert den Besucher über die Geschichte der Stadt: von der frühesten Besiedlung über die römische Stadt und die Pfalz der Karolinger bis zur mittelalterlichen Krönungs- und Reichsstadt. Über den mondänen barocken Kurort, die Industrie- und Grenzstadt der Moderne und die Zeit der Weltkriege bis zur heutigen vielfältigen Europastadt. Anschließend ging es mit dem Bus über die Grenze ins nahegelegene Maastricht. Bei herrlichem Wetter war zunächst Zeit, sich zu stärken und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Die Stadtführung am Nachmittag bot einen Einblick in die wechselvolle Geschichte dieser architektonisch überaus reizvollen und nicht zuletzt durch die vielen Studenten sehr lebendigen Stadt an der Maas. Den Abschluss der dreitägige Fahrt bildete am Sonntag ein Besuch in der Abtei Rolduc bei Kerkrade nahe der deutsch-niederländischen Grenze – ebenso wie der Aachener Dom UNESCO Weltkulturerbe. Rolduc ist der größte noch erhaltene Klosterkomplex in den Niederlanden, ein kleiner Teil dient heute immer noch als katholisches Priesterseminar.
„Staufer – Haller – Heller“
JAHRESREISE SCHWÄBISCH HALL UND BAD WIMPFEN
Unsere Jahresreise führte uns auf den Spuren der Staufer zunächst nach Schwäbisch Hall, von der Ricarda Huch sagte: „Natur hat diese Stadt gewiegt und Kunst sie gebildet.“ Tatsächlich verbindet die malerisch gelegene alte Salzsiederstadt in einzigartiger Weise historischen Baubestand mit preisgekrönter moderner Architektur. Im Mittelalter dank ihres Reichtums aus der Salzgewinnung von den Staufern mit Stadt- und Münzrecht ausgezeichnet, ist sie heute ein sehr lebendiges Mittelzentrum in einer dynamischen Wirtschaftsregion. Weniger bekannt ist Bad Wimpfen in der Nähe von Heilbronn. Doch auch diese Stadt verdankt ihren Ursprung den Solequellen und den Staufern, die hier ihre größte Pfalz errichteten, die heute noch in einem bemerkenswert guten Zustand ist.
„Von Kaiserswerth zum Kaiserworth“
JAHRESREISE UNESCO-WELTERBE IM HARZ
Exkursion nach Goslar und Quedlinburg
Die Exkursion des Fördervereins Kaiserpfalz Kaiserswerth e.V. vom 4. bis 6. Mai hatte vier Weltkulturerbestätten zum Ziel. In einem Komfortbus steuerte der schon im Vorjahr bewährte Fahrer – nach einem Frühstück auf einem Rastplatz bei Herford – zuerst das historische Quedlinburg am Nordostrand des Harz an. Diese weit über 1000jährige Stadt ist in ihrer mittelalterlichen Struktur mit Fachwerkbauten weitgehend erhalten und Weltkulturerbe seit 1994. Von Kriegsschäden verschont, sind die in der DDR-Zeit dem Verfall preisgegebenen Gebäude seit der Wende zu einem großen Teil inzwischen saniert worden. Gekrönt wird die frühere Hansestadt vom ehemaligen Kloster auf dem Münzberg und noch mehr vom Schlossberg mit dem Dom, dem Lieblingsaufenthalt von König Heinrich I. aus dem Geschlecht der Ottonen, bekannt als Heinrich am Vogelherd. Beim Mittagessen im Brauhaus wurde das im Hause gebraute Bier nicht nur getrunken – nach dem Essen erklärte der Braumeister die handwerkliche Herstellung der verschiedenen Biersorten als Lebensmittel, nicht als „totes“ Industrieprodukt in seiner „Ein-Mann-Brauerei“. Stadt-, Schlossberg-, Dom- und Schatzkammerbesichtigungen unter fachkundiger Führung in zwei Gruppen standen anschließend an. Anschaulicher kann man mittelalterlicher deutscher Geschichte nicht näherkommen. Am Abend ging die Fahrt weiter nach Goslar ins historische Hotel „Kaiserworth“, ein prachtvolles, ehemaliges Zunfthaus der Tuchhändler direkt am Marktplatz. Der zweite Tag war am Vormittag Goslar gewidmet, eine zum Weltkulturerbe erhobene Stadt, die ebenfalls von Kriegsschäden verschont, in ihrer mittelalterlichen Struktur erhalten ist. Die Stadtführung begann im mit wertvollen Fresken ausgemalten Huldigungssaal des Rathauses. Mit Hilfe eines Films und Erläuterungen Exkursion nach Goslar und Quedlinburg brachte Gästeführerin Maleen Wachtendorf den Teilnehmern die Fresken nahe, da das Original nur aus einer gläsernen Kanzel betrachtet werden darf. Sie führte die Reisegruppe auch durch die weiteren „Highlights“ der historischen Stadt, beginnend mit dem ältesten, fast 1.000 Jahre alten Seniorenheim und gipfelnd in der Kaiserpfalz. Hier in der ehemaligen kaiserlichen Residenz, mit dem Original des Kaiserthrons aus Erz, wurde die Kaiserswerther Delegation von Bürgermeisterin Renate Luksch empfangen. Sie erläuterte die finanzielle Problematik bei der Erhaltung der vielen Denkmäler in der Stadt. Die Kaiserswerther fühlten sich geehrt, dass sie aus einer Stadt, die gerade am Anfang des Antragsverfahren zum Weltkulturerbe steht, als Vertreter ihrer Kaiserpfalz, so ranghoch in der Goslarer Pfalz empfangen wurden. Beeindruckend war auch die historische Ausmalung des Kaisersaales in der Goslarer Pfalz durch den Düsseldorfer Akademieprofessor Hermann Wislicenus im 19. Jahrhundert. Vergleichbares hat allerdings auch Düsseldorf im Schloss Heltorf zu bieten, wenn auch in privaten Räumen und nicht zu besichtigen („Düsseldorfer Malerschule“). Das dritte Weltkulturerbe auf dieser Exkursion, das „Oberharzer Wasserregal“ im Bereich von Clausthal- Zellerfeld, war am Nachmittag zu erkunden. Es ist das bedeutendste vorindustrielle Energiegewinnungs- und versorgungssystem weltweit. Über entlang der Höhenlinien verlaufenden Gräben wurde Wasser in Teichen gesammelt, das dann zum Antrieb der Wasserräder unter Tage zur Erzförderung und zur Wasserhaltung in den Gruben diente. Leider war das Wetter mit Regen und Nebel auf dieser Rundfahrt durch den Harz und den Naturpark den Kaiserswerthern nicht so gut gesinnt. Maleen Wachtendorf machte das durch sehr sachkundige und gut verständliche Erläuterungen, den Besuch in einem Museum, Kaffee und Kuchen im Dammhaus wieder wett. Auch das festliche Abendessen im Hotel „Brusttuch“ half den Regen zu vergessen. Am Sonntagvormittag war schließlich als viertes Weltkulturerbe das von 968 bis 1988 betriebene Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar zu befahren. Eine Gruppe fuhr mit der Grubenbahn aus dem 20. Jahrhundert in den Berg, eine andere „fuhr“ über enge Stollen und steile Treppen in den mittelalterlichen Teil des Bergwerks. Der Bergmann spricht immer von „in den Berg fahren“, auch wenn er zu Fuß gehen, klettern oder gar kriechen muss. Dieses Weltkulturerbe erlaubt einen Ein- und Überblick über die Entwicklung von Bergbau und Bergbauingenieurkunst im Laufe von 1.000 Jahren. Die unterirdischen Wasserräder mit bis zu 9 m Durchmesser aus dem 18. und 19. Jahrhundert beeindruckten besonders. Nach einem leckeren Mittagessen im Restaurant „Maltermeisterturm“ hoch über der Stadt mit herrlichem Ausblick über das noch regenverhangene Harzvorland ging es auf die Rückfahrt nach Kaiserswerth mit vielen neuen Eindrücken.